Matinée
GEGGUS Sportpark
Endlich! Geggus Sportpark offiziell eröffnet
Jetzt durften die Sektkorken knallen. Mit zwei Jahren pandemiebedingter Verzögerung ging die offizielle
Eröffnungsfeier des neuen Vereinsheims des Turn- und Sportvereins Weingarten, des Geggus Sportpark, über
die Bühne. Jörg Kreuzinger moderierte als stellvertretender Vorsitzender in gewohnter Weise gekonnt und charmant das Programm. Er begrüßte vor allem die Ehrenmitglieder, die seit 50, 60, 70 Jahren
dem TSV die Treue hielten und in vielfacher Weise Hand angelegt hatten. Launig und respektvoll zugleich
nannte er sie die „Generation TSV 4.0“.
Rückblick auf die Baugeschichte
Der Vorsitzende Frank Lautenschläger blickte auf die Anfänge der Baugeschichte zurück, die bis ins Jahr 2007 reichten. Als der TSV aufgrund drängender Platzprobleme bei der Gemeinde vorsprach, regte der damals amtierende Bürgermeister Klaus-Dieter Scholz an, das Sportgelände in der Waldbrücke aufzugeben und in den Ort zu verlegen. Aber es sollten fast weitere zehn Jahre vergehen, bis alle Mitglieder überzeugt, die Diskussionen in den Abteilungen zu Lösungen geführt, die Verträge geschrieben waren und der Architekt Peter Valovic den ersten Entwurf vorlegte: multifunktional, nicht alltäglich, aus der Mitte des Vereins und ein optisch-architektonischer Blickfang . Aber gerade das warf auch Fragen auf, erzählte er mit einem launigen Anekdötchen eines Anrufers: „ Warum ist das Eckgebäude rot? Wir sind nicht der FV. Wir sind blau-weiß.“
Aber zwischenzeitlich seien alle zufrieden gestellt. Im Jahr 2018 folgte der Spatenstich und im Jahr 2021 begannen die ersten Übungsstunden. Das neue Gebäude sollte Trainingsmöglichkeiten für viele Bedarfe bieten, allen voran dem Kinder- und Jugendsport, für Gesundheitssport, für Senioren und es sollte ein Treffpunkt für die Mitglieder werden.
Schwierige Zeiten zum Bauen
Offen gestand Lautenschläger, dass ihn mitunter Zweifel und Bedenken plagten. Firmen mit vollen Auftragsbüchern, davonlaufende Kosten, Auflagen für Brandschutz und anderes machten Nachfinanzierungen erforderlich. Aber einer der ältesten Mitglieder der Turnabteilung, Erich Siegele, habe ihm immer wieder den Rücken gestärkt und ihm sein Vertrauen ausgesprochen. Und viele der 55 am Bau beteiligten
Firmen hätten den TSV über das Normale hinaus unterstützt. Kai Geggus übernahm die Namenspatenschaft für den Geggus Sportpark. Die Firma SAM sponserte die Kindersportschule. Kälte Koch, Klocke und andere namhafte Weingartner Firmen unterstützten den Verein nach Kräften. Das innovative Energiekonzept habe auch die Bevölkerung überzeugt und viele hätten eine Solarpatenschaft unterzeichnet. Lautenschläger dankte auch seinem Vorstandsteam. Humorvoll berichtete er von vielen Diskussionen. Entweder habe es Konsens gegeben
und wenn nicht, dann einen Schnaps.
Viel Lob für Lautenschläger und seinen Verein
Dass Erich Siegeles Worte: Du machst das schon richtig und das Vertrauen der Mitglieder gerechtfertigt war und das gesteckte Ziel vollumfänglich erreicht wurde, war auch aus allen weiteren Redebeiträgen zu hören. Bürgermeister Eric Bänziger eröffnete sein Grußwort damit, hier werde eine Vereinsarbeit geleistet, wie sie landauf landab zu suchen sei. Der Ankauf des alten Geländes durch die Gemeinde habe die Initialzündung gegeben. Damals sollte der Pavillon abgerissen werden. Aber es kam anders: Heute ist er ein Kindergarten. Die Außensportanlage der Schule solle ein weiterer Baustein der städtebaulichen Förderung sein. Alles in allem sei dem TSV ein großer Wurf für die Zukunft gelungen. Zu Beginn seiner Amtszeit hätten über 100 Kinder die Wartelisten für einen Trainingsplatz gefüllt. Mit diesem Bau sei die Möglichkeit geschaffen worden, dem Kinder- und Jugendsport ausreichende Kapazitäten zu bieten. Ihm sei das wichtig, denn das Kinderturnen sei für junge
Eltern der erste Schritt in die soziale Gemeinschaft. Und diese gesellschaftliche Aufgabe habe der Verein
übernommen. Ein weiteres Aufgabenfeld sei der Gesundheitssport, dem der Verein in zahlreichen
Kursangeboten entgegenkomme.
Investition und Förderung.
Die Preisentwicklung am Bau hätte die Kosten auf 5,3 Millionen getrieben, berichtete Lautenschläger. Aber die Volksbank Bruchsal-Bretten habe dem Verein stets Wege aufgezeigt und der Badische Sportbund gebe eine Förderung von 452.000 Euro dazu. Dessen Vizepräsident Bernd Kielburger bescheinigte der Vorstandschaft, sie habe die Zeichen der Zeit erkannt und richtig reagiert. Sie habe mit großem ehrenamtlichem Einsatz agiert, ein zukunftsfähiges und richtungsweisendes Konzept vorgelegt und tatkräftige Entscheidungen getroffen. Musikbeiträge der Band Unique, Grußworte des Vereinssprechers und eine gelungene Tanzvorführung rundeten das Programm ab.
Text: M. Lother